1. Familie Herlin / Heerlien / Herlijn / Herlyn

Daniel „der Jüngere“ von BürenAlter: 81 Jahre15121593

Name
Daniel „der Jüngere“ von Büren
Vornamen
Daniel
Spitzname
der Jüngere
Nachname
von Büren
Geburt 22. Juni 1512 42 32
Tod einer MutterBeke Wedeking
vor 1518 (Alter 5 Jahre)
Geburt einer HalbschwesterBeke von Büren
um 1520 (Alter 7 Jahre)
Tod eines VatersDaniel „der Ältere“ von Büren
4. April 1541 (Alter 28 Jahre)
Tod 8. Juli 1593 (Alter 81 Jahre)
Titel
Bürgermeister zu Bremen (1544 - 1593)

Veröffentlichung: HISTORISCHE GESELLSCHAFT des KÜNSTLERVEREINS
Text:
Bd. 52, S. 87/88 "Bremen war 1559 noch eine streng lutherische Stadt. Die lutherischcalvininstischen Auseinandersetzungen finden hier die lutherische Geistlichkeit sehr angriffsfreudig. Dr. Rizaeus wurde ab 1556 stark angegriffen und im Jahre 1561 auch entlassen. Er wurde dann Prediger in Emden. Auch Molanus wurde seiner Auffassung vom Abendmahl wegen stark befehdet, 1557 von seinem Landsmann Jakob Propst sogar "examiniert". Er verließ Bremen im Jahre 1558 und wurde Professor — später Rektor — an dem neu gegründeten Gymnasium in Duisburg, wo er sich mit seinen niederländischen Kollegen gut zusammenfand: dort traf er den durch seine Karten berühmten flämischen Geographen Gerhard Kremer-Gerardus Mercator, den Niederländer Heinrich Geldorpius (bis 1562 Rektor des Gymnasiums), den Antwerpener Hellenisten Cornelius Rhetius, den Genter Rektor Otho. Schließlich holte er sich von dort auch seine Gattin, die Tochter des Mercator. Das Duisburger Gymnasium fand indes nicht den erhofften Widerhall, und im Jahre 1563 wurde es geschlossen. Molanus kehrte nach Bremen zurück, wo man inzwischen durch Bürgermeister Daniel von Büren den Jüngeren zur Toleranz in der Kirchenpolitik zurückgekehrt war. So wird nun Molanus zum Rektor der Lateinschule ernannt ein Amt, das er bis zu seinem Tode wahrgenommen hat 6). Vorher war hier der Niederländer Francken noch entlassen worden, der in der Steffenskirche gepredigt und sich nun nach Garreit in Ostfriesland verzogen hatte 7). Es wird behauptet, daß der Bremer Rat, der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt wegen, Niederländer nach Bremen eingeladen habe. Wir wissen nur, daß Bürgermeister Daniel von Büren, von Molanus über die Möglichkeit der Niederlassung niederländischer Emigranten befragt, diese stark empfohlen hat, nur mit der aus kluger Voraussicht entsprungenen Bedingung, die Emigranten sollten sich einzeln und nicht in Gruppen melden 8). Gewiß dürfen wir annehmen, daß im Jahre 1567, als sich Tausende von Niederländern dazu entschlossen, ihre Heimat zu verlassen, solche auch nach Bremen geflüchtet sind. Noch waren es nicht immer ausgesprochene Anhänger Calvins. Der Bremer Heinrich Zobel, als Kaufmann in Antwerpen lebend, hatte seine Verbindungen gerade in dem Kreis der lutherischen Kaufleute. Aber es hat sich der bekannte Dichter und Publizist Marnix von St. Aldegonde, einer der führenden Männer der Opposition gegen die Spanier, Schüler des Calvin, während seiner Flucht nach Emden im Frühjahr 1567 in Bremen aufgehalten. Er fand mit seiner Familie eine Unterkunft im Hause des Gelehrten Bernhard zum Poene-Boenius und war dem Gastherrn dafür sehr dankbar; er begegnete in Bremen auch dem Molanus, der sich im Jahre 1577 noch gern dieser Begegnung und der anregenden Gesprä che mit seinem Gast „vor dem Hause und vor der Schule spazierend" erinnerte 9). Wir wissen auch, daß der Graf von Brederode, der „große Geuse", sich im Mai 1567 in Bremen umgetan und sich mit der Werbung neuer Fähnlein beschäftigt hat. Auch der Bruder des Prinzen von Oranien, Ludwig von Nassau, ist im Jahre 1568 in Bremen gewesen, wo Marnix van St. Aldegonde sich im September 1568 übrigens wieder mit anderen Niederländern getroffen hat. So hat Bremen in dem Fortgang des Aufstandes gegen Spanien eine Rolle gespielt 10). 4) J. Moltmann: Johannes Molanus (1510—1583) und der Ubergang Bremens zum Calvinismus, Jahrb. d. Wittheit zu Bremen, Bd. I, 1957, S. 119. Dort auch das Schrifttum. — Nationale Biografie, wie oben. 6) H. Entholt: Die Evangelische Kirche Bremens, Ihre Entwicklung u. Bedeutung, Bremen, 1947, S. 10. — So bei A. Langhals: Die Bürgerbücher der Stadt Wesel, Neubürger von 1308—1677, Duisburg, 1950. S. u. über 1550, 17: Hans van Lyr (hier) is vertogen na Bremen mit der woenunge
Familie mit Eltern - Diese Familie ansehen
Vater
Mutter
Heirat: um 1510Bremen, Deutschland
3 Jahre
er selbst
Familie des Vaters mit Metta Sparenberg - Diese Familie ansehen
Vater
Stiefmutter
Heirat: um 1518
3 Jahre
Halbschwester

TitelBremisches Jahrbuch
Veröffentlichung: HISTORISCHE GESELLSCHAFT des KÜNSTLERVEREINS
Text:
Bd. 52, S. 87/88 "Bremen war 1559 noch eine streng lutherische Stadt. Die lutherischcalvininstischen Auseinandersetzungen finden hier die lutherische Geistlichkeit sehr angriffsfreudig. Dr. Rizaeus wurde ab 1556 stark angegriffen und im Jahre 1561 auch entlassen. Er wurde dann Prediger in Emden. Auch Molanus wurde seiner Auffassung vom Abendmahl wegen stark befehdet, 1557 von seinem Landsmann Jakob Propst sogar "examiniert". Er verließ Bremen im Jahre 1558 und wurde Professor — später Rektor — an dem neu gegründeten Gymnasium in Duisburg, wo er sich mit seinen niederländischen Kollegen gut zusammenfand: dort traf er den durch seine Karten berühmten flämischen Geographen Gerhard Kremer-Gerardus Mercator, den Niederländer Heinrich Geldorpius (bis 1562 Rektor des Gymnasiums), den Antwerpener Hellenisten Cornelius Rhetius, den Genter Rektor Otho. Schließlich holte er sich von dort auch seine Gattin, die Tochter des Mercator. Das Duisburger Gymnasium fand indes nicht den erhofften Widerhall, und im Jahre 1563 wurde es geschlossen. Molanus kehrte nach Bremen zurück, wo man inzwischen durch Bürgermeister Daniel von Büren den Jüngeren zur Toleranz in der Kirchenpolitik zurückgekehrt war. So wird nun Molanus zum Rektor der Lateinschule ernannt ein Amt, das er bis zu seinem Tode wahrgenommen hat 6). Vorher war hier der Niederländer Francken noch entlassen worden, der in der Steffenskirche gepredigt und sich nun nach Garreit in Ostfriesland verzogen hatte 7). Es wird behauptet, daß der Bremer Rat, der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt wegen, Niederländer nach Bremen eingeladen habe. Wir wissen nur, daß Bürgermeister Daniel von Büren, von Molanus über die Möglichkeit der Niederlassung niederländischer Emigranten befragt, diese stark empfohlen hat, nur mit der aus kluger Voraussicht entsprungenen Bedingung, die Emigranten sollten sich einzeln und nicht in Gruppen melden 8). Gewiß dürfen wir annehmen, daß im Jahre 1567, als sich Tausende von Niederländern dazu entschlossen, ihre Heimat zu verlassen, solche auch nach Bremen geflüchtet sind. Noch waren es nicht immer ausgesprochene Anhänger Calvins. Der Bremer Heinrich Zobel, als Kaufmann in Antwerpen lebend, hatte seine Verbindungen gerade in dem Kreis der lutherischen Kaufleute. Aber es hat sich der bekannte Dichter und Publizist Marnix von St. Aldegonde, einer der führenden Männer der Opposition gegen die Spanier, Schüler des Calvin, während seiner Flucht nach Emden im Frühjahr 1567 in Bremen aufgehalten. Er fand mit seiner Familie eine Unterkunft im Hause des Gelehrten Bernhard zum Poene-Boenius und war dem Gastherrn dafür sehr dankbar; er begegnete in Bremen auch dem Molanus, der sich im Jahre 1577 noch gern dieser Begegnung und der anregenden Gesprä che mit seinem Gast „vor dem Hause und vor der Schule spazierend" erinnerte 9). Wir wissen auch, daß der Graf von Brederode, der „große Geuse", sich im Mai 1567 in Bremen umgetan und sich mit der Werbung neuer Fähnlein beschäftigt hat. Auch der Bruder des Prinzen von Oranien, Ludwig von Nassau, ist im Jahre 1568 in Bremen gewesen, wo Marnix van St. Aldegonde sich im September 1568 übrigens wieder mit anderen Niederländern getroffen hat. So hat Bremen in dem Fortgang des Aufstandes gegen Spanien eine Rolle gespielt 10). 4) J. Moltmann: Johannes Molanus (1510—1583) und der Ubergang Bremens zum Calvinismus, Jahrb. d. Wittheit zu Bremen, Bd. I, 1957, S. 119. Dort auch das Schrifttum. — Nationale Biografie, wie oben. 6) H. Entholt: Die Evangelische Kirche Bremens, Ihre Entwicklung u. Bedeutung, Bremen, 1947, S. 10. — So bei A. Langhals: Die Bürgerbücher der Stadt Wesel, Neubürger von 1308—1677, Duisburg, 1950. S. u. über 1550, 17: Hans van Lyr (hier) is vertogen na Bremen mit der woenunge