1. Familie Herlin / Heerlien / Herlijn / Herlyn

Er unterhielt u.a. auch Handelsbeziehungen nach Lille und Gent und über Antwerpen auch nach England. Das Haupttransportmittel waren damals Schiffe. Von einem Zeitgenossen wird er als so reich wie ein Graf bezeichnet. Übersetzung des Textes aus dem Buch von Yves Junot (s.o.) [20] "Der Fall von Michiel Herlin, der 1567 nach einer Revolte, die er angeführt hatte, hingerichtet wurde, zeigt, dass ein neuer Bürger eine noch größere Anhäufung von Geschäften zu verzeichnen hatte. Er stammte aus Arras und war seit den 1530er Jahren in Valenciennes aktiv, wo er mit allen möglichen kleinen und großen Geschäften zu tun hatte: Einfuhr von Wein, Leinwand aus dem Barrois und Strickwaren in die Niederlande, Weizenhandel, Ausfuhr von Fisch, Leder, Hopfen, Kurzwaren, Krapp, Pfeffer und Wachs nach Frankreich. Er hatte unbestreitbar das größte Vermögen der Stadt, als nach den Unruhen von 1566, die er anführte, sein Besitz beschlagnahmt wurde. [21] Das jährliche Nettoeinkommen aus Michiel Herlins Vermögen um 1570 schwankte zwischen 7200 und 9500 Pfund, je nach Weizenpreis. Das ist sieben- bis neunmal mehr als das Einkommen von Jacques Godin im Jahr 1535 und fünfzehn- bis zwanzigmal mehr als das Einkommen von Jacques Wicart um 1500. Renten machen nur etwa ein Viertel dieses Einkommens aus. Erbschaftsrenten, die mit Hypotheken auf Grundbesitz in Valenciennes und Umgebung wie auch auf öffentliche Einnahmen (Generaleinnahmen des Hennegau, Stadt Antwerpen) belastet sind, zeugen von einem Netzwerk von Schuldnern, die bei dem Kaufmann Geld finden. Die Rente ist in der Tat ein Kredit auf Denier 12 oder 16 (Zinssatz 8,33 oder 6,25 %), dessen Endtermin die teilweise oder vollständige Rückzahlung durch den Unterzeichner ist 11), Die meisten Händler waren in der Lage, ihre Kunden zu unterstützen. Zu Herlins Kunden zählten verschuldete Bauern oder Landarbeiter, die Gefahr liefen, ihr Land zu verlieren, Bürger wie der Gerichtsschreiber Olivier Le Boucq oder auch der Herrscher (für ein Kapital von 7400 Livres gegen eine Jahresrente von 537 Livres). Der Grundbesitz sichert drei Viertel von Herlins Einkommen. Ein Teil davon stammt von seiner Frau Jehenne Le Boucq (um 1520 +1583 Sedan), der Tochter des Pferde- und Seidenhändlers Pierre Le Boucq, deren Haus "d'Espaigne" in der Rue de Lormerie, in der Herlin wohnt, er besitzt. Der Großteil ist jedoch das Ergebnis von Herlins methodischen Erwerbungen ab 1535: Weiden im Sumpfgebiet Lespaix in der Vorstadt (von der Stadt zum Verkauf angeboten), das Haus "Constantin" auf dem Grand-Place (eine Prestigewohnung, die 1546 von der Patrizierfamilie De Quaroube gekauft wurde), ein Hof mit kleinen Häusern für arme Leute usw. Seine städtischen und vorstädtischen Besitztümer brachten ihm jährlich fast 1300 Pfund ein. Dazu gehören ein Paar Grundherrschaften (Jenlain, Beaussart in Curgies), ein Dutzend große Censes und verstreute Ländereien in einem Umkreis von bis zu 25 Kilometern."

Michel hatte über den Wollhandel nach Antwerpen und Bremen Handelsbeziehungen Übersetzung des Kap. 9: Textilproduktion und -handel; S.143 ff. „[8] Die Lage von Valenciennes an der Scheldeachse machte Antwerpen zu einem wichtigen externen Versorgungsort für die Wollhersteller in Valenciennes. Die Qualitätskontrolle der Wolle, die zwischen 1557 und 1562 nach Valenciennes gebracht wurde, lieferte einige Hinweise auf die Herkunft und den Weg dieses Rohstoffs 10). Aus dem Nordosten Englands um Newcastle und aus dem deutschen Raum (Rhein, Köln, Hessen) kam die Importwolle, die in Valenciennes verarbeitet wurde. Die englische Wolle wurde ab den 1570er Jahren nicht mehr auf den Kontinent exportiert, sondern blieb der inländischen Produktion der aufstrebenden neuen Tuchmacherei vorbehalten. Das Gewicht der Regionen am Mittelrhein nahm daraufhin zu und konkurrierte mit der spanischen Wolle, die zunehmend in der Seidenweberei von Lille verwendet wurde 11). Die in großen Säcken mit einem Gewicht von 1200 Pfund und einem durchschnittlichen Wert von 400 Hennegauer Pfund gelieferte Wolle wurde von den Wollherstellern aus Valenciennes direkt mit den in Antwerpen ansässigen Großhändlern verhandelt. Dieser Handel scheint von Händlern wie Michiel Herlin, die um 1560 den großen Handel mit Lebensmitteln und Fertigwaren auf der Schelde-Route belebten, verschmäht worden zu sein. Diese Abwesenheit der großen valenciennischen Kaufleute war bereits rund zwanzig Jahre früher, 1542-1543, im Transithandel durch Valenciennes mit der nach Frankreich exportierten Wolle aus Österreich und Bremen zu bemerken, der fast ausschließlich von den in Antwerpen ansässigen Kaufleuten aus Lothringen belebt wurde 12)".

In Fenain gibt es die Chapelle de Notre-Dame, die auf seinem Grundstück errichtet wurde. „Seit dem Mittelalter wird die Jungfrau Maria unter vielen verschiedenen Namen verehrt, von denen der häufigste "Notre Dame" ist. Es gibt nur wenige Dörfer, in denen es keine Kapelle gibt: ein bescheidener Bau mit einem Altar oder eine einfache gemauerte Nische. Der katholische Gottesdienst in Fenain wird durch die Verehrung der Gemeindeglieder für die Kapelle Notre Dame des Affligés geprägt. Die Kapelle wurde auf einer Wiese errichtet, die eine Rasière (in unserem Dezimalsystem entspricht dies 45,22 Ar, dem in Fenain verwendeten Maß für die landwirtschaftliche Nutzfläche, die in vier Abschnitte zu je vier Kacheln unterteilt ist) groß war und Michel Herlin gehörte, wie aus einem Dokument hervorgeht, das damals als Katasterregister diente. Im Jahr 1601 gehörte das Land Monsieur du Bus, der in Lille wohnte, dem es von seiner Frau zugefallen war, die wiederum Michel Herlins Erbin war.“ Hinweis: Es gab in Fenain damals viele Herlin‘s, es konnte aber bis jetzt keine genealogische Verbindung zur Familie aus Valenciennes oder Arras hergestellt werden.

Depuis le moyen âge,la vierge est vénérée sous de nombreux vocables dont le plus courant est «Notre Dame». Rares sont les villages où il n’y a pas de chapelle: construction modeste avec un autel ou simplement niche en maçonnerie … Le culte catholique à Fenain passe par la dévotion des paroissiens à Notre Dame des Affligés. C’est une chapelle qui a été réalisée dans un pré d’une rasière (dans notre système décimal cela équivaut à 45,22 ares, mesure de surface agraire utilisée à Fenain qui se divise en 4 coupes de 4 carreaux chacune) appartenant à Michel Herlin d’après une information recueillie dans un document qui servait à l’époque de registre cadastral. En 1601, ce terrain appartient à Monsieur du bus demeurant à Lille à qui il échut de par sa femme, elle-même héritière de Michel Herlin. http://www.ville-fenain.fr/fr/information/81276/la-chapelle-dame-affliges%0A

Hinweis zur Durchführung der Konfiszierungen von Valenciennes: "Comptes de la recette générale des confiscations, pour cause des troubles au XVI' siècle". (776)« Les poursuites dirigées, peu après l'arrivée du duc d'Albe aux Pays-Bas, dit M. Gachard (Rapport sur les Archives de Lille, p. 55 et suiv.), non seulement contre les gentilshommes qui avaient signé le compromis, ou qui y avaient adhéré, mais contre tous ceux qui avaient pris une part quelconque aux troubles de l'année 1566, eurent pour résultat, comme l'on sait,la condamnation, soit à la peine capitale, soit au bannissement, d'un grand nombre d'individus. Un plus grand nombre encore, prévoyant le système de terreur et d'arbitraire qui allait être mis en pratique, avaient jugé prudent de se réfugier dans les pays voisins. Les biens des uns et des B. 3617. (Registre.) — In-f°, 122 feuillets, papier. 1567-1573 « Compte et estât que faict et rend Guillaume Bondeur, auditeur en la chambre des Comptes de Sa Majesté à Lille et commis par messeigneurs les président et gens de ladite chambre à la réception des deniers et payement d'icelle chambre pour le faict des confiscations procédez à cause des troubles passez, depuis le second de décembre XVe soixante-sept jusques et y comprins le premier de mars XVe soixante-douze, tant en voiaiges, messaigeries autres furent confisqués ou séquestrés. Dans la plupart des provinces, ce fut aux receveurs des domaines que le gouvernement confia la gestion de ces biens; ailleurs, il en chargea des officiers spécialement nommés à cet effet: il y eut, de plus, des receveurs particuliers pour les biens des seigneurs et grands maîtres, comme on les qualifiait, c'estrà-dire du prince d'Orange, des comtes d'Egmont, de Hornes, d'Hooghstaeten, de Culembourg, du marquis de Berghes etc. Enfin,on établit un receveur général, dans la caisse duquel devaient se concentrer les produits de toutes les recettes particulières; le duc d'Albe jeta les yeux,pour tes dernières fonctions, sur Martin van den Berghe, qui était déjà trésorier de l'Épargne. Nous avons, aux Archives du royaume de belgique, les comptes particuliers des confiscations des villes et districts qui forment la Belgique actuelle, et ce serait une collection fort précieuse, alors même qu'on n'y rechercherait que les noms et la position sociale des condamnés ou fugitifs de chaque ville. Mais les comptes généraux, à l'exception de ceux des années 1573-1577, furent, en 1771, retenus à Lille ; ils y sont encore ».

In der "Genealogie der sehr alten und sehr noblen Familie de Herlin" von Jean le Carpentier werden Michel drei Ehefrauen zugeschrieben: (1) Jeanne le Boucq (2) Anne de Pitpance (3) Antionette "Wasquehal" de Croix. Tatsächlich war Michel aber nur mit Jeanne le Boucq verheiratet. Von Carpentier wird Michel auch fälschlicherweise mit dem Adelprädikat 'de' bezeichnet. Carpentier'sche Ungereimtheit

Michel (der Ältere) war Weinhändler in Valenciennes und Grundeigentümer in der Umgebung von Arras und Valenciennes. Er zählte zu den reichsten Bürgern von Valenciennes (ndld.: Valencijn). Er schloss sich den Lehren von Calvin an, die in Valenciennes durch Peregrin de la Grange und Guy de Bray verbreitet wurden. Bereits 1545 wurde Michel der Häresie verdächtig. Als überzeugter Anhänger des calvinistischen Glaubens blieb er der neuen Lehre auch treu, als diese in den Niederlanden durch die Spanier mit grausamer Härte unterdrückt wurde. Während der Belagerung von Valenciennes (06.12.1566 - 24.03.1567) durch die Spanier unter Philippe de Sainte-Aldegonde, Seigneur de Noircarmas, beteiligte Michel sich mit seinen Söhnen Michel (der Jüngere), Gautier, Philippe und Nicolas aktiv an der Verteidigung der Stadt. Nach der Einnahme der Stadt blieb Michel, trotz mehrerer Warnungen vor drohender Verfolgung und Tod, in Valenciennes. Er wurde zunächst gefangengesetzt und nach einem Prozess am 31. Mai 1567 auf dem Marktplatz zu Valenciennes enthauptet. Nach ihm wurde auch sein ältester Sohn Michel (St. 3.01), der kurz vor dem Fall der Stadt geflüchtet war aber verraten wurde, an gleicher Stelle durch das Schwert hingerichtet. Nach der Exekution von Vater und Sohn wurde das Familieneigentum durch die Eroberer konfisziert (siehe Urkunde der Besitzübertragung in der Bibliothek von Lille). Die Söhne Gautier, Philippe und Nicolas waren kurz vor dem Fall ihrer Heimatstadt - wie ihr älterer Bruder Michel - ebenfalls in die Wälder der Umgebung geflüchtet. Dort wurden sie jedoch durch den Provost Spelt aufgespürt. Philippe und Nicolas wurden unmittelbar nach der Festnahme gehängt. Gautier wurde an Nase und Ohren verstümmelt und sollte anschließend in Valenciennes auf dem Scheiterhaufen sterben. Ihm gelang jedoch eine erneute Flucht. Er schloß sich später den gegen die Spanier rebellierenden Geusen an. Der älteste Sohn von Micheld, Jacques Herlin, hat sich offerbar nicht an der Verteidigung von Valenciennes beteiligt hatte und überlebte die Verfolgungen. In verschiedenen Chroniken wird berichtet, daß einer der Söhne Michels verarmt als Schweinehirt lebte; um wen es sich dabei handelt, ist bisher nicht geklärt. (Quelle: La France Protestante ou Vie des Protestantes etc. von E. & E. M. Haag, Bibliotheque Nationale, Paris).

Verbindung zu Jean Mesereur , Mathieu Sohier und anderen Kaufleuten:: „La vague des prêches en plein air fit fureur à la fureur iconoclaste, avec la destruction des images religieuses. Le 24 août 1566, jour de la Saint Barthélemy, les églises valenciennoises sont saccagées. Des bandes d’hommes armés et embâtonnés y abattent les crucifix, les images des saints, les jubés, les orgues, les autels, les vitraux et les fonts baptismaux. Valenciennes se rendit aux forces gouvernementales le 23 mars 1567. A la suite de la reddition de la ville, les principaux participants à la rébellion, y compris Jean le Mesureur, furent arrêtés et interrogés. Les exécutions commencèrent le 31 mai 1567 avec les pendaisons des deux pasteurs Pérégrin de la Grange et Guy de Bray et et la décapitation de Michel Herlin (père et fils) ainsi que de Jean Mathieu. Jehan le Thieullier fut décapité le 28 mars 1568. Jehan le Mesureur réussit à s’échapper de la maison de Michel Herlin où il avait été emprisonné et se réfugia à Southampton, malgré la récompense offerte pour sa capture. Le véritable châtiment ne s’abat sur la ville rebelle qu’après l’arrivée du duc d’Albe aux Pays-Bas et la création à Bruxelles du Conseil des Troubles pour superviser méthodiquement la répression. La nuit du mardi gras 1568 on arrête 34 bourgeois et les exécutions massives commencent. Pendant près de deux ans, il ne se passe pas à Valenciennes une semaine sans qu’on y exécute quelqu’un. Le drame culmine en janvier 1569 : du 17 au 20 janvier, 57 personnes sont mises à mort. Jehan le Mesureur et Guillaume Coppin furent parmi les 21 « notables et riches bourgeois » membres du consistoire a être bannis de Valenciennes le 6 mars 1568 avec la confiscation de leur propriété. Jehan le Mesureur perdit da maison, qui était sur la place du marché de Valenciennes, mais après la rébellion le Conseil des Troubles dépensa 32 livres tournois 8 s. 3 d. en réparation du bâtiment. Les biens mobiliers de Guillaume Coppin furent vendus pour 83 livres tournois, 2 s. tandis que les biens de Jehan le Thieullier réalisèrent 527 livres tournois 3 s. 3 d.

Hinweis: Es konnte bisher nicht herausgefunden werden, ob der hier genannte Nicolas Herlin mit unserem Michel Herlin und seinem Vater Jean Herlin verwandt gewesen ist. Dieser Nicolas müsste um oder noch vor 1500 geboren worden sein, da er bereits im Jahr 1532 das Amt des echevin bekleidet.

Übersetzung : "Veröffentlichung von Todes- oder Verbannung-surteilen, die aufgrund der Unruhen in Valenciennes verhängt wurden, u. a. das Urteil, dass ... durch das Schwert hingerichtet werden soll. Pierre de Thion, seines Zeichens 'Melquenier', gebürtig aus Cambray, verheiratet, früher wohnhaft in der genannten Stadt Valenciennes, gesucht, attackiert und überführt, während der Unruhen und der Belagerung vor der genannten Stadt als Tambourin gedient zu haben, die sektiererischen Rebellen und diejenigen, die sich gegen Seine Majestät stellten, unter Michel Herlin und Jehan Mahieu, die seither mit dem Schwert hingerichtet wurden, das Tamburin geschlagen, um die Rebellen zu versammeln, sie geführt und bis zu den Toren geführt, von wo aus sie Scharmützel gegen die Leute und Soldaten Seiner Majestät machten. Ging auch in dieser Eigenschaft des Trommlers zu den Hauptmänner und Kapitänen Seiner Majestät, um die Gefangenen zurückzuholen. Als er dazu unterwegs war, wurde er aufgegriffen und in die Stadt Condé gebracht, wo er einige Tage festgehalten und entlassen wurde, dann aber nach Valenciennes zurückkehrte und wieder in denselben Dienst gestellt wurde usw.".